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Tour II
*** Ralswiek *** Berlin *** Prag ***

Also, am Samstag 17.5.97 um 5:30 Uhr ging’s in Prag los. Also sowas um kurz nach 4 Uhr aufstehen, daß man auch wirklich noch genug Zeit hat und nichts vergißt. Eine Leichtigkeit, das aufstehen. Bin ja auch erst sowas um kurz vor 1 Uhr ins Bett gekommen, da ist ja dann das auf sein noch nicht so lange her. Aber bei uns wurden vor kurzem erst zwei aus meiner Schule nach Prag versetzt, und da mußten wir noch am Abend weggehen. Zuerst mit der Metro nach Praha-Holesovice und dann 2 Std mit ‘nem EC bis zur Grenze. Das ganze für ungefähr 7 DM. Für die restlichen paar Meter von der Grenze bis zum nächsten Bahnhof Bad Schandau haben sie mir dann noch 2,40 DM abgenommen. Eigentlich wollte ich ja den Rest bis Rügen möglichst günstig per Wochenend-Ticket-Tramp versuchen, aber schon im ersten Zug bis Dresden fand sich kein einziger, der so’n Teil hatte. Also waren schon wieder 2,40 DM dahin. Auf der Strecke von Dresden bis Ruhland fand sich dann aber gleich ein geeigneter Sponsor. Unterwegs von Ruhland bis Stralsund hatte ich zuerst so ‘ne ältere Oma gefragt. Die sah ganz problemlos aus, hatte aber leider kein Wochenendticket. Das hörte aber ein anderer, und der bot mir dann sein Ticket an. Später wollte er’s mir dann für 15 DM verkaufen. Naja, ich hab’s dann genommen. Dann hatte ich wenigstens schon fürs letzte Stück bis Bergen auf Rügen schon ‘ne Fahrkarte, und konnte auch am Sonntag noch auf Rügen rumfahren.
Also Rügen, naja - muß man nicht unbedingt gewesen sein, nachdem was ich da so gesehen hab. Nicht grad aufregend. Und schlechte Busverbindungen noch dazu. Nach Ralswiek, da wo’s Konzert war, fährt bloß alle 2 Stunden ein Bus, und auch bloß bis sowas 18 Uhr. Also hilft nur eins - Trampen! Besonders "vorteilhaft" war ja, daß erst kürzlich zwei jugendliche Tramper auf Rügen ein älteres Ehepaar umgebracht hatten. Das wirkte sich wohl irgendwie erheblich auf die Wartezeiten aus. Auf der Zugfahrt von Prag nach Rügen meinte ja einer, daß trampen dort kein Problem sei. Aber wohl nicht unter diesen Umständen. Naja, ich hatte ja Zeit. Das Konzert war ja erst am nächsten Abend. Irgendwann war ich dann sogar in Ralswiek. Nur wollte ich eigentlich nur mal zur Bühne schauen und am Abend Richtung Strand, zwecks heimeliger Übernachtung in einem wunderschönen "Hotel" mit Meerblick namens Strandkorb. Hatte mir auch der Typ im Zug empfohlen. Nur leider kam ich dann nicht mehr aus diesem Kaff mit 5 Häusern, 3 Campingplätzen einem größeren Buswartehäuschen 2 Telefonzellen und der Naturbühne weg. Am dem Abend war aber auch schon ein Konzert auf der Naturbühne, also hatte ich dann doch noch bis sowas halb eins Unterhaltung. Status Quo, Urian Heep, The Glitterband und T-Rextasy traten da auf. Zwar nicht ganz so mein Musikgeschmack, aber für’n Gratiskonzert, und wenn ich doch nun schon mal da war. Man konnte nämlich wunderbar von draußen über ‘nen Zaun zuschauen. War ja Open Air. Und die letzte Halbe Stunde haben sie dann sogar die Leute auch so reingelassen. Das Schönste war dann das abschließende Feuerwerk zur Musik "Time to say Goodbye". Tja, leider fand ich dann immer noch keinen, der mich Richtung Strand mitnehmen konnte oder wollte. Auf der Straße war dann noch so’n Grillstand aufgebaut, wo’s Bratwürste gab. Die hätten da 2,50 DM gekostet. Der Typ am Grill meinte aber gleich ich kann sie für 2 DM haben. Muß ja ganz schön armselig ausgeschaut haben. Naja, nach 13 Std Fahrt und mit 2 Rucksäcken am Rücken kann einem sowas schon passieren. Und außerdem bin ich in Prag ja schon um 4 Uhr aufgestanden, und der Zeiger näherte sich jetzt schon wieder bedrohlich der eins. Dann machte ich’s mir mal in dem wunderschönen Buswartehäuschen gemütlich. Trotz Decke war’s aber doch nicht grad der wärmste Platz. Also zog ich dann doch mal in eine der Telefonzellen um. Und da konnte man sogar mit einem leichten Dreh an der Lampe das Licht ausmachen. Einfach genial, ich meine für den Preis, oder? Und waschen konnte man sich dann am Campingplatz. Heimlich, in der Früh um 5 Uhr oder sowas.

Am Morgen kam ich dann aber endlich doch noch Richtung Meer nach Sassnitz, per Autostop. Jetzt kenn’ ich wenigstens auch die berühmten Rügener Kreidefelsen, die da auch in der Nähe waren. In Sassnitz gab’s dann wenigstens auch ‘nen Bahnhof. Und Dank des Wochenendtickets, das ich bei der Herfahrt von jemanden ersteigert hab, konnte ich dann sogar auf Rügen rumfahren. Zuerst nach Bergen zurück, um dann nach Binz zu ‘nem angeblich tollen Sandstrand zu kommen. In Binz sah ich dann aber nur Baustelle. Und wenn man da irgendwie ganz außenrum geht, kommt man irgendwie zum Strand. Naja, irgendwie durch die Baustelle durch sah man ja schon ‘n bißchen Strand. Das mußte reichen. Die Zeit wurde nämlich schon knapp. In gut 6 Std sollte ja schon Einlaß sein, und ich mußte ja noch irgendwie wieder nach Ralswiek kommen, per trampen, weil 10 min früher der letzte Bus wegfuhr und der nächste dann erst fast 2 Std später ging. Zu allem Überfluß fing’s dann auch noch zum regnen an, was die Autofahrer aber nur dazu veranlaßte mit einem mitleidigen Blick vorbeizufahren, als wie sonst fröhlich zu winken. Irgendwann erbarmte sich dann mal ein einheimischer. Der hat mich dann sogar fast bis zur Bühne gebracht. Der kannte da alle Schleichpfade. Wenn in Ralswiek was los ist, werden da alle Straßen im Umkreis von einem Kilometer gesperrt, weil sonst Ralswiek vor lauter Autos aus allen Nähten platzt.
Die Menschenmassen an den Eingängen waren aber noch nicht so schlimm. Sowas 20-30 Leute waren erst da. Hatte ja auch noch geregnet. Da trauen sich nur die eisernen Fans aus dem Haus. Als erstes mußte ich noch ‘nen geeigneten Platz finden, wo ich meine 2 Rucksäcke unterbringen konnte. Die im Restaurant nebenan meinten das geht nicht, weil sie nicht so lange offen haben. Aber der Campingplatz war ja auch nicht so weit weg, und die haben dann auch freundlicher weise mein Gepäck bei sich untergestellt, für die Zeit des Konzertes. Dann machte ich’s mir unter ‘nem Schirm zweier anderer Fans gemütlich. Nachdem es mir dann aber ständig den Rücken volltropfte zog ich‘s doch vor mich bei einer nahe liegenden Hütte unterzustellen. War auch irgendwie unterhaltsamer da. Die zwei unterm Schirm waren nämlich irgendwie überhaupt nicht gesprächig. Unter der Hütte lernte ich dann eine Stephanie und ihre Schwester kennen. Die zwei sind gar keine echten Bobo-Fans gewesen. Na sowas, was machten die dann schon um diese Zeit hier? Als es dann endlich doch mal zum regnen aufhörte gesellten wir und dann auch zu den mittlerweile durchweichten eisernen Leuten, die die ganze Zeit im Regen standen. Waren dann aber auch nur so 2 Leute mehr vor mir als zuvor. Der Rest kam dann so mit der Zeit und es wurde dann sogar doch noch ziemlich voll. Die ersten sollen ja schon seit in der Früh um 8 Uhr da gewesen sein. Etwas ungewöhnlich wurde es dann aber nach dem Einlaß. Die meisten Leute strömten zu den Sitzplätzen. Wir hatten da in der 1.Reihe richtig schön Platz. Aber das lag wohl auch daran, daß die Bühne 100m hoch war. Wenn man also ganz vorne an der Absperrung stand, sah man Bobo fast nur, wenn er sich über den Bühnenrand beugt. Hm, was nun. Aber man verläßt doch bei einem solchen Konzert nicht freiwillig die 1.Reihe! Naja, obwohl sich dann später doch noch ‘n paar Leute zu den Stehplätzen gesellten, konnte man doch noch immer einen Schritt zurück gehen, wo man dann doch schon mehr zu sehen bekam. Das war übrigens das erste Konzert, bei dem ich mir am Anfang noch was zum essen kaufen konnte, und dann problemlos wieder zurück zur ersten Reihe kam.
Zu meine Freude hat Bobo auch so einiges zu seiner World in Motion-Tour Part I geändert. Die Vorgruppen (2 For Good, Camen, Jam, Papa Winnie) waren ganz nett, aber nicht grad berauschend. Danach kamen erst mal Bobo’s Tänzer mit Besen auf die Bühne und kehrten, klopften und steppten sich einen ab. Den Auftritt als Einstein ließen sie diesmal aber weg. Und dann kam der gewohnte, aber immer wieder geniale Anfang von Pray! Ich wartete ja schon drauf, bis Bobo wieder unter der Sphinx rauskommt, aber dann kam er diesmal unter einer Nebelwolke aus der Bühne hochgefahren. Der Rest des Ägypten-Teils der Show war ungefähr gleich dem 1.Teil der Tour. Aber immer wieder schön, wenn die Flammen so aus dem Boden schießen und so. Beim Übergang zum LasVegas-Teil der Show brachten sie diesmal anstatt den Auftritt von "Einstein" wieder den Solo-Part von Dany und Curtis aus der There is a Party-Tour, als sie an so ‘nem Radio rumdrehten und dann zu diversen Musikstücken wie "We will Rock You" von Queen oder Volksmusik rumhüpften und auf ‘nem Besen als Gitarrenersatz spielten.

Im LasVegas-Teil wurde er wieder, wie von Tour Part I gewohnt, an ‘nem Seil nach oben gezogen, und schwebte dann singend beim Lied "There is a Party" in der Luft. Nur diesmal hat er ganz schön an den Kostümen rumgefeilt. Anstatt T-Shirt und weiß gestreiften Reebock-Turnschuhen hatte er ein weißes Hemd und eine schwarze Weste und Hose mit weißen Nadelstreifen an. Und noch ‘nen Hut auf. Irgendwie erinnerte es ein bißchen an sein Vorbild Michael Jackson. Teilweise auch der anschließende Tanzstiel, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Aber es sah auch gut aus, also warum auch nicht. Und irgend ‘nen Anhaltspunkt brauchen ja auch die Michael-Fans, damit sie über Bobo lästern können, gell ... (Name der Red. Bekannt). Am besten gefällt mir ja immer noch die Szene zu "Respect Yourself", wenn Bobo und die Tänzer im blau schimmernden Licht tanzen und die brennende Tonne auf der Bühne steht. Und am Schluß vom Lied wird Bobo dann von Dany abgeschossen und Bobo rennt hinter einem Feuerwerk vorbei, das ihn verfolgt. (Wohl auch die Traumszene der vorhin genannten Michael-Tante - Bobo wird erschossen! Aber er überlebt, sorry ... (Name der Red. Bekannt)). Nur leider war Bobo diesmal wieder zu langsam. Auf dem Foto, das ich da machte ist wieder nur das Feuerwerk zu sehen, und dahinter schimmert Bobo so durch. Innerhalb der 6 Konzerte, wo ich bisher war, hatte er es erst einmal geschafft vor dem Feuerwerk zu rennen. Anschließend kam sein Party-Stimmungs-Song "Let me feel the Love", wo alle Live auf der Bühne in bunte Kostüme schlüpfen. Nahtlos anschließend kam dann seine Bongo-Trommel Nummer, die seit der There is a Party-Tour nicht mehr fehlen darf. Bobo spielte übrigens auch wieder seinen Song "Deep in the Jungle", den ich schon im ersten Teil vermißt hatte.
Beim 3.Teil der Show, dem Future-Part, hatte sich Bobo auch einiges neues einfallen lassen. Aus den Biene Maja ähnlichen Kostümen wurden Taucheranzug ähnliche Teile mit Mustern, die im dunklen leuchten. Das sah einfach genial aus! Und beim Song "Freedom" ging mal wieder so richtig die Post ab! Diesmal auch wieder mit Feuerwerk zwischendrin, welches auch bei Part I der W.i.M.-Tour fehlte. Anschließend verschwand Bobo wieder auf genauso mysteriöse Weise, wie er auftauchte. Er versank in einer Nebelwolke im Bühnenboden.
Die Zuschauer forderten aber noch nach ‘ner Zugabe. Und Bobo kam auch noch mal zurück. Naja, okay - die Zugabe ist eigentlich immer mit im Programm eingeplant. Bobo brachte dann noch ‘nen Mix aus allen möglichen seiner Lieder und stellte alle seine Tänzer und Sängerinnen vor, wobei die Tänzer noch mal all ihr Können unter beweis stellten und Saltos und Flickflacks schlugen. Zwei Zuschauerinnen durften dann auch noch auf die Bühne und ‘nen Bobo-Rap singen. Mit "Love is the Price" und ‘nem rieselnden Feuerwerk von oben verabschiedete sich dann Bobo und die Crew von den Zuschauern.
Und dann kam noch mal das große Feuerwerk zu "Time to say Goodbye", was sie schon am Abend davor zeigten. Nur diesmal auf der anderen Seite hinter der Bühne. Von Insidern hab ich dann erfahren, daß die da meistens bei Veranstaltungen in Ralswiek am Schluß ein Feuerwerk abbrennen.
Bobo hatte es wohl ziemlich eilig, jedenfalls hab ich ihn dann später gar nicht mehr gesehen. Aber ich hatte ja auch nicht soviel Zeit zum suchen. Ich mußte ja schließlich noch jemanden finden, der mich mit dem Auto zum nächsten Bahnhof bringen kann. Und die meisten Leute sind so schnell wieder abgehauen. Irgendwie hatten sich da wohl ganz schön wenig wahre Fans nach Rügen verirrt. Als ich die Bobo-Suche abbrach mußte ich auch feststellen, daß sich der Platz schon ganz schön geleert hat. Die ersten die ich fragte, 2 Fans, die ebenfalls auf Bobo-Suche waren, waren ‘n Fehlschlag. Aber da waren noch welche da, die beim Konzert Sachen verkauft haben, und die haben mich dann noch bis zum Bahnhof von Stralsund gebracht. Es war auch schon wieder sowas 1 Uhr, bis ich beim Bahnhof war. Also fast nur noch 4 Std bis mein Zug nach Berlin zum nächsten Konzert ging. Aber ich hatte Glück. Der Zug stand schon da. Ich bin dann einfach schon mal eingestiegen und hab’s mir bequem gemacht. War geringfügig komfortabler als in der Telefonzelle die Nacht davor. Nur hätten die ruhig die Heizung über Nacht anlassen können. Aber die wurde erst sowas ‘ne halbe Stunde vor Abfahrt angemacht. Aber ich hatte ja noch meine Decke dabei. Die Putzkolonne, die da mal zwischendrin vorbei kam hat auch brav um mich rum geputzt, und keiner hat was dagegen gesagt, daß ich da drin penne.


Am nächsten Morgen hat mich dann noch kurz so ‘ne Schaffnerin gestört, weil sie unbedingt 30,50 DM für die Fahrt nach Berlin haben wollte. War ja leider nicht mehr Wochenendticket-Zeit. Aber dafür hat man ja Bahn-Card. Der Zug hatte nur ein Problem. Das eine Bad hatte keinen Wasserhahn und das nächste gar kein Wasser. Also meilenweit latschen bis zum 3.Bad, das dann wenigstens funktionierte. Schließlich will man sich ja doch noch irgendwie waschen. Nur mit Strom sah’s im ganzen Zug schlecht aus. Also wurde halt aus dem mittlerweile 1-Tage-Bart ein 2-Tage-Bart. Was soll’s! Nach 3 Std Fahrt kam ich dann so gegen 8 Uhr in Berlin-Lichtenberg an. Da hat mich dann auch gleich Sandra abgeholt. Sandra lernte ich ‘ne Woche vorher in Cannes kennen, als ich Begleitperson eines Michael Jackson Fans spielen mußte und Michael Jackson hinterher jagen durfte. Aber das ist ‘ne andere Geschichte. Sie bot mir jedenfalls Quartier in Ihrer Dachkammer an. Endlich mal wieder ein richtiger Schlafplatz nach 2 Tagen. Aber erst war ja noch das Bobo-Konzert, wegen dem’s mich ja nach Berlin verschlagen hat. Als ich erfuhr, daß da sein neues Live-Video gedreht wird war’s für mich klar, da muß ich hin! Ich schielte ja schon immer neidisch Richtung Zürich, wo er ja das "There is a Party"-Video drehte. Da hätte ich auch gerne dabei sein wollen. Aber jetzt in Berlin! Einfach genial!
Sandra brachte mich dann noch zur Max-Schmeling-Halle, wo eigentlich das Konzert stattfinden sollte. Nur, da waren irgendwie keine Leute zu sehen. War ja schon 13 Uhr, 5 Std bis zum Einlaß, da müßten doch schon mindestens, wenn noch nicht mehr Fans da rumstehen, oder??? Aber das Rätsel wurde Dank eines Typen, der da so rumsaß und wohl die Halle bewachte gelöst. Das Konzert wurde kurzerhand in ‘ne andere Halle verlegt. Und ich hatte noch ‘ne alte Karte, wo noch die alte Halle droben stand. Also sind wir weiter gezogen zur anderen Halle. Mann bin ich froh ‘nen einheimischen bei mir gehabt zu haben. Die kannte sich zwar auch nicht perfekt aus, aber alleine hätte ich da glaube ich stunden gesucht. Bei der richtigen Halle sah’s aber irgendwie ‘n bißchen komisch aus. Direkt vom Bahnsteig zeigte ein Schild zur Halle, aber daß da Bobo sein soll stand nirgends. Also, wir folgten mal dem Schild und landeten in ‘nem U-Bahnschacht, an dessen Ende ein großes Garagentor war. Sollte das wirklich der Eingang zum Bobo-Konzert sein? Die bei der Max-Schmeling-Halle meinten ja irgend was mit Sporthalle. Wenn man vom Bahnsteig aus so ungefähr in die Richtung schaute, in die der U-Bahnschacht führt, war da sogar ‘ne Sporthalle. Nur hing da ein großes Schild dran, daß stolz die Fertigstellung in ferner Zukunft ankündigte. Die Halle war ja auch erst im Rohbau. Aber im Tunnel saßen schon so um die 40 Leute rum, die alle auf Bobo warteten. Also so ganz falsch konnte ich da wohl doch nicht gewesen sein. Und man sah ja auch noch nicht, was sich alles wirklich hinter dem Garagen-Rolltor verbarg. Sandra ging dann auch gleich wieder. Schließlich ist sie ja Michael-Fan und nicht Bobo-Fan (Sie ist aber nicht die ... von oben!!!). Da wollte sie sich das nicht antun. Etwas kühl war’s ja schon da unten, aber wir Fans vertrieben uns die Zeit mit’n paar Bobo Anekdoten. Nur verbreitete sich mit der Zeit etwas Ungewißheit, ob wir hier unten wirklich richtig sind. Auf der anderen Seite gab’s nämlich doch auch noch ‘nen Eingang, der angeblich irgendwie mehr Konzertmäßig aussah. Also so mit Gittern, und so. Aber irgendeiner bei uns hatte von irgendwo her gehört, daß das da unten der richtige Eingang ist. Wir schickten dann mal ‘nen Kundschafter aus, der den feindlichen Stützpunkt (den anderen Eingang) ausspionierte. Aber ohne großem Ergebnis. Irgend jemand wurde dann auch mal schwach und lief vorsichtshalber auf die andere Seite über. Aber die meisten blieben eisern. Eine gewisse weitere Sandra (Bobo-Fan) schickte dann auch mal ihre Mutter auf Spähtrupp. Wir dachten schon sie wurde von den Feinden gekidnappt, weil’s so lange dauerte, bis sie wieder kam. Sie brachte uns dann aber irgendwann die freudige Mitteilung, daß unser Stützpunkt der richtige sei! Welch Freude, aber immer noch nicht die volle Erlösung. Irgendwann jedoch tat sich durch geheimnisvolle Kraft das Tor auf, und alles stürmte los. Die ersten krochen ja schon unterm Tor durch, als es hoch genug war. Ich konnte schon fast aufrecht durchgehen. Das Konzert sollte nun wohl doch nicht im Rohbau stattfinden, sondern in der Halle nebenan, die man erst jetzt sah. Ja, also alles rannte los, und von den anderen vom 2.Eingang war keine Spur zu sehen. Strike! We Win!!! Irgendwann stoppten uns aber gemeiner weise so’n paar Security-Hanseln im vollen Lauf. War’s etwa ‘n Fehlstart? Naja, wir mußten jedenfalls nicht mehr zurück zum Start in unsere Höhle, sondern durften uns auf halber Höhe aufreihen.Ich stand schon sowas in der 2./3. Reihe. Schon mal ‘n guter Ausgangspunkt. Und dann kamen auch schon die Leute mit ihren Kameras. Es wurde ja da das neue Live-Video gedreht. Und da Filmten die dann auch die ankommenden Massen. Die Leute vom 2. Tor wurden wohl nun auch schon losgelassen. Jedenfalls war das Ende der Schlange nicht mehr ersichtlich. Die Securities machten dann auch noch nette Spielchen mit uns.

Alle 5 min gingen sie langsam ‘nen Meter zurück, und wir folgten dann unauffällig in ganz kleinen Schritten, bis wir wieder Anschluß hatten. So näherten wir uns langsam, aber sicher dem Eingang. Durch geschicktes manövrieren und anpeilen der Absperrungen schaffte ich es als zweiter am Gitter anzukommen. Durch lauter ratschen mit den Hinterleuten hätte ich ja beinah den Startschuß verpaßt. Aber plötzlich flutschte die vor mir weg, und es versperrte mir nur noch der Arm eines Securities den Weg zur Tür. Doch Sekunden später, nachdem die vor mir abgefertigt wurde, durfte auch ich los. Kleiner Boxenstop zum Karte abreißen und zur Kontrolle nach Waffen und sonstigem und los ging’s. Zwischendrin standen dann noch welche rum, die den vorbeifliegenden Fans so Werbeprospekte für Fanartikel andrehen. Auf Rügen bin ich da ja nur vorbeigerauscht, weil ich dachte, daß das eh immer das selbe ist. War aber nicht. Also griff ich diesmal so im Vorbeiflug nach rechts und links und ergriff alles, was mir entgegen gestreckt wurde. Ich hörte irgendwie so ein leichtes schmunzeln im Hintergrund. Naja, anhalten kann man da einfach nicht mehr. Da ist jede Sekunde wertvoll. Ich folgte dann mal den anderen, die da so planlos losrannten, in der Hoffnung sie wissen wo’s lang geht. War leider nicht der Fall. Das Gute ist nur, alle rennen dem ersten nach, und wenn der falsch rennt, rennen alle falsch. Und dann kommt jeder später an. Nur schlecht isses dann, wenn der erste kommt, der sich auskennt, und ganz wo anders langläuft. Mit der Zeit mußte ich dann feststellen, daß in meinem Trupp keiner dabei war, der sich auskannte. Jedenfalls liefen wir da ‘n ganz schönes Stück entlang. Irgendwo mußte es doch mal runter gehen, bloß wo? ‘N kurzer Zwischenstopp, und ‘n Blick durch ‘ne Tür zu den Rängen. Da war aber kein Durchkommen zur Arena. Außerdem war’s abgesperrt. Kurze Lagebesprechung - leichte Panikanfälle. Vielleicht wär’s doch rechts lang gegangen, ganz am Anfang. Und wir sind links lang gerannt. Falls es so ist, ist eh schon alles zu spät, also weiter! Und es war doch richtig so. Man mußte nämlich einmal von einem Ende der Halle zum anderen laufen, um dann am anderen Ende nach unten zur Arena zu kommen. Und das war anscheinend auf beiden Seiten gleich. Unten endlich angekommen, und dann nur noch die Bühne anpeilen. Am besten schon ‘ne Lücke an der Bande suchen, die ja zum Glück noch zahlreich vorhanden waren. Unnötige Schlenker könnten so kurz vorm Ziel verheerende Folgen haben. Jetzt werden dann nur noch schnell die letzten Leute überrundet, die einem bisher den Weg geleitet hatten, und dann glücklich über das erreichte Ziel, die erste Reihe, gegen die Bande prallen. Noch kurz die Wucht der nachkommenden abfangen. Und schon ist der erste Teil überstanden. Nur noch eineinhalb Stunden, bis die Vorgruppen anfangen, und dann noch mal eine bis eineinhalb Stunden bis Bobo kommt. In der Zeit kann man dann nach den anderen Ausschau halten, wo die gelandet sind, mit denen man sich die letzten 5 Stunden die Zeit vertrieben hat. Sandra stand bloß 3 Leute weiter rechts. 2 andere waren da schon etwas weiter weg. Aber alle in der 1.Reihe. Eigentlich hatte ich mich ja Anfangs etwas breiter in der 1.Reihe gemacht, daß da noch eine von den anderen Platz hat, aber die haben mich wohl nicht gesehen. Und Plätze tauschen ist da nicht mehr drin. War schon ‘n bißchen enger als auf Rügen. Aber das gehört ja auch zu ‘nem Konzert dazu. Zwischen Sandra und mir standen 2 halb blinde, die sich eigentlich die meiste Zeit über die pupertären kreischenden Gören (sie selber waren ja schon mindestens 16) und die erdrückende Enge in der 1.Reihe aufregten. Sie verschafften sich aber ab und zu Platz, indem sie die umstehende Menge abwechselnd mit ‘nem Feuerzeug abfackelten. Da schmorten schon bei manchen so’n paar Haare dahin. Aber sie standen ja ganz in der Gunst der Secutity. Jedenfalls haben die da nix gesagt.
Die Bühne war diesmal zwar nicht 100m hoch, aber dafür 100m weit weg. Und zwischen Bühne und Zuschauer fuhr immer so ‘ne Kamera auf Schienen hin und her. Die Stimmung während des Konzertes war aber riesig. Schließlich gibt’s ja auch bald dieses Konzert auf Video zu kaufen. Die Vorgruppen waren die selben, wie auf Rügen. Und wieder hatte Natascha Wright von Jam ihre neue Maxi-CD signiert 4x unter die Leute geworfen, für die, die am besten "The way to your Heart" sangen, und wieder nicht in meine Richtung. Wo da doch Rene Baumann (D.J.Bobo) seine Finger mit im Spiel hatte, bei der CD. Nach den Vorgruppen gab’s ne kleine Pause. Normalerweise kam da ja dann alle 5 min ‘ne Durchsagen wo’s irgendwie hieß, "Welcome to the Past Present and Future. The World in Motion Tour will begin in 15 minutes." Und dann eben in 10min/5min. Und dann ging’s los. So war’s zumindest auf Rügen, und auf der W.i.M.-Tour Teil I. Nur in Berlin kam nichts. Oder fast nichts. Nur irgend so’n Typ kam mal auf die Bühne, und hat sich entschuldigt, daß es ‘n bißchen dauert. Sie finden den Lichtschalter irgendwie nicht, wo man’s Hallenlicht ausmacht. Naja, kann ja mal passieren, wenn man zum ersten mal in ‘ner Halle ist.

Bobo fing dann mit etwas Verspätung an. Das Konzert an sich war eigentlich genauso gut wie auf Rügen, nur die Stimmung war besser. Und ein Kameramann filmte öfters die Leute in der 1.Reihe fürs Video. Manchmal machte der auch richtig Großaufnahmen von Leuten, wie sie sich grad so in voller Ekstase den Klängen von Bobo hingeben. Sandra und ich waren da ganz schön oft dabei. Bin ja schon gespannt, ob ich da dann auch auf dem Video zu sehen bin.
Nach dem Konzert traf sich dann noch eine kleine Gruppe an Fans, die immer noch nicht genug von Bobo hatten, um Bobo am Ausgang abzufangen. Dabei lernte ich dann auch gleich noch Tanja und Martina kennen. Die eine ist sogar schon älter als ich. Wow, jetzt kenn’ ich schon 2 Bobo-Fans, die älter sind als ich. Aber männliche Bobo-Fans, die älter sind als ich sind mir irgendwie noch nicht über den Weg gelaufen. Was soll’s, Bobo hält eben jung. Ja, und Tanja und Martina touren eben Bobo so halbwegs hinterher. Find ich gut! Ich hatte nur bisher niemanden gefunden, der da mitmacht. Und alleine isses auch nicht immer so toll. Aber nächstes Jahr kommt Bobo ja wieder. Vielleicht klappt’s ja dann. So, also Bobo hatte sich leider doch nicht mehr blicken lassen. Und dann zogen wir eben so wieder von dannen. War nur schlecht, daß es schon lange wieder 0 Uhr rum war, und dann die U-Bahnen und so nicht mehr so recht fuhren wie am Tage. Irgendwie schaffte ich‘s dann aber doch durch mehrmaliges umsteigen und ‘n Stückchen Fußweg Sandra’s Wohnung zu erreichen.
Eigentlich wollte ich ja spätestens um 10 Uhr aufstehen, aber irgendwie bin ich erst so gegen 12 Uhr aufgewacht. War wohl doch ‘n bißchen viel die letzten Tage. Aber schön war’s. Und unten im Zimmer wartete dann schon Sandra mit dem Frühstück auf mich. Boh, so’n Service hatte ich ja schon lange nicht mehr. Ein bißchen Zeit um in Berlin rumzuschauen blieb dann sogar auch noch. Der Zug fuhr ja erst um 16:42 in Berlin-Lichtenberg weg. Ich entschied mich spontan für die Fahrt mit dem EC, der in nicht mal 5 Std bis Prag durchfährt. Ich hoffte ja, daß der EC/IC-Zuschlag aus der Tschechei da auch gilt, dem war aber nicht so. Aber mit Zügen ohne Zuschlag hätte ich 3 mal umsteigen müssen und es hätte 6 Std gedauert. Im Zug haben die mir dann noch 8 DM für den Zuschlag abgeknöpft. 6 DM Zuschlag und 2 DM weil ich ‘s erst im Zug gezahlt hab. Ganz schön teuer. Berlin bis Grenze hat ja auch schon 29.50 DM gekostet. Dafür war die Strecke Grenze Prag dann billiger als der Zuschlag in Deutschland alleine, obwohl’s auch mit Zuschlag war. Ich finde Bobo sollte doch mal ‘ne Tschechei-Tour machen, oder? So, nach 3 Tagen, 15 Std und 2 Bobo-Konzerten hatte mich also Prag wieder zurück. Aber nur noch eine Woche bis zum nächsten Bobo-Konzert. Dann muß aber nicht ich zu Bobo fahren, dann kommt er hier her nach Prag!

So, also am 27.5.97 gab Bobo sein Konzert in Prag. Das erste mal, daß er mit ‘ner eigenen Show hier her kommt. Als letztes war er ja hier als Vorgruppe von Michael Jackson, und davor bei einer Bravo-Dance-Party. Um 19 Uhr sollte hier in der Sportovni hala, zu deutsch Sporthalle, die Party steigen. Eigentlich war’s ja ‘n normaler Arbeitstag hier, also normalerweise bis sowas 16:30 arbeiten. Aber da ich an dem Tag mir eh nur ‘ne Messe hier anschauen sollte fiel’s eh nicht auf, daß ich schon vor 13 Uhr ging. Naja, ich glaube mein Chef hätte auch nichts gesagt, wenn ich ihn gefragt hätte, aber so war’s natürlich einfacher. Ersparte ich mir zumindest ‘nen blöden Kommentar von ihm. Als der nämlich erfuhr, daß ich mir noch sowas wie Bobo antue, meinte der nur - ja, das hört meine 12-jährige Tochter auch gerade. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Der ist ja bloß neidisch, daß er sich schon zu alt dafür fühlt. So kurz nach 13 Uhr war ich dann bei der Halle, und was sah ich - nichts!!! Kein Fan weit und breit zu sehen. Und das 5 Std vor Einlaß. Aber die Halle war ja groß mit vielen Türen. Ich versuchte also mich durchzufragen, wo denn der Eingang nun im Endeffekt ist. Nur kann ich irgendwie immer noch zu wenig tschechisch, und die Tschechen zu wenig englisch oder deutsch. Zumindest die, die man fragt. Ich bin dann halt mal irgendwie in Richtung Halle gegangen. Und keiner hat mich aufgehalten. Hinter der Halle entdeckte ich dann LKWs mit deutschem Kennzeichen. Die mußten zu Bobo gehören! Davor saßen auch noch ‘n paar Typen rum. Die gehörten zwar zur Bobo-Crew, wußten aber auch nichts von den Eingängen, geschweige dem ob Bobo schon da ist.

Aber daß Bobo im Hotel Mövenpick abgestiegen ist, vermuteten sie zumindest. War ja schon mal etwas. Also machte ich mich mal weiter auf die Suche und wurde gleich von ‘nem bellenden Hund "begrüßt". Dahinter gleich ‘ne tschechische Security, die irgendwas brabbelte. Aus Michael Jackson Zeiten in Prag wußte ich natürlich gleich was zu tun. Auf der Stelle umdrehen und von der Security einen Mindestabstand von 100m halten. So aus Sicherheitsgründen. Nicht zu Bobo’s Sicherheit, sondern zur eigenen. Die Typen können ja ganz schön gefährlich werden. Also, ich befand mich wohl auf illegalem Boden, und auf der anderen Seite hat bloß keiner aufgepaßt, als ich rein ging. Ich ging also ganz rum, an ‘nem Zaun vorbei, und kam dann wieder von der anderen Seite zur Halle. Und was sahen da meine verzückten Äuglein - den Bobo-Bus!!! Ganz alleine stand der Bus da rum, ohne Fans. Ich ging also mal ganz vorsichtig in Richtung Bus. Am Rand vom Weg standen aber wieder so tschechische Securities. Ich tat mal so, als ob ich da rein zufällig langspazierte. Sie sagten nichts, ich ging weiter. Kurz vorm Bus spürte ich dann schon den eiskalten Atem eines Security’s im Nacken. Da läßt der mich schon so weit gehen, und so kurz vorm Ziel schlägt er dann zu. Gemeinheit!!! Naja, Bobo war ja eh nicht mehr im Bus. Der Security laberte dann irgendwas auf tschechisch daher, und ich versuchte auf englisch endlich eine Antwort auf meine ewige Suche nach dem Eingang zu bekommen. Der brachte aber nur ein unfreundliches "tschech sprechen" raus. Naja, ich bin das ganze ja schon von Michael Jackson her gewohnt. Ich mußte also dann den ganzen hart erkämpften Weg wieder zurück gehen. Aber jetzt wußte ich zumindest schon mal, wo Bobo’s Bus steht, und daß er schon da war. An irgend ‘nem Gitter entdeckte ich dann 2 kleine Mädchen und ein größeres, die irgendwie so wartend aussahen. Aber die sahen noch so jung aus. Die verstehen bestimmt kein deutsch oder englisch. Egal, ich probierte es einfach mal. Worauf die größere gleich freudestrahlend meinte - ja, ich kann deutsch. Und das nicht mal so schlecht. Sie hatte es ja auch schon 6 Jahre an der Schule gelernt. Martina heißt sie, und kommt aus Prag. Und sie wartete auf Bobo. Welch Erlösung. Sie wußte nämlich auch wo man sich anstellen muß für den Einlaß. Die anderen beiden, Veronika und Jarmila, warteten auch auf Bobo, sprachen aber nur ‘n klein bißchen englisch. Aber Martina konnte es ja dann für uns Übersetzen. Die 2 kleinen waren übrigens schon seit 8 Uhr in der Früh da. Ich hatte sie wohl bloß am Anfang übersehen. Aber trotzdem wenig Leute. Irgendwann gesellte sich dann auch noch ein Junge zu uns. Hey, der sah ja richtig alt aus, so für’n Bobo-Konzert. Und der war auch noch richtig Fan! War aber auch erst 19 Jahre alt. Es dauerte auch ziemlich lange, bis es einigermaßen viele waren. Aber Martina meinte, daß die Werbung hier ziemlich schlecht war. Wurden auch bloß 3000 Karten sowas verkauft. In Berlin sollen’s 6000 gewesen sein. Für ‘nen Tschechen ist’s ja auch ganz schön teuer so’n Konzert. Für mich war’s das billigste seit langem. Hier hat die Karte nur 299 Kc (16 DM) gekostet. Auf Rügen waren’s 40 DM und Berlin 52 DM. Aber die verdienen hier ja fast nix im Gegensatz zu Deutschland. Wir standen da also so vor dem Gitter, noch’n ganz schönes Stück von der Halle entfernt. Mit der Zeit wurden’s dann aber auch hier ‘n bißchen mehr Leute. Aber in Berlin waren’s zu dieser Zeit schon mehr. Ich verstaute noch schnell meinen Fotoapparat und band meine Jacke drum rum, damit man ihn nicht entdeckt. Für alle Fälle hab ich aber noch alte Batterien rein. Falls sie doch was sagen, kann ich ihnen ja immer noch die Batterien geben. Waren ja eh leer, und die neuen hatte ich in der Tasche. Man muß sich schon was einfallen lassen heutzutage, wenn die Securities immer schlimmer werden. Hier in der Tschechei zumindest. ‘Ne halbe Stunde vorm Einlaß machten sie dann auch schon das Tor auf. Und die "Massen" stürmten zur nächsten Station, die Eingangstüren zur Halle. Dort hieß es dann wieder warten. Wir 4 waren aber ganz vorne. Den 19-jährigen hatten wir irgendwo verloren. Die Securities an den Eingängen waren aber ungewohnt freundlich. Die standen eigentlich nur rum und habe fast nix gesagt. Nur wenn jemand so ganz vorsichtig immer weiter vor ging und dann schon fast in der Halle war, dann haben sie ihn doch wieder zurück geschickt. Bei Michael damals pferchten die uns da ja sowas von ein, keine Rücksicht auf Verluste. Und da konnten wir einfach so frei rumstehen. Nur als die Stunde des Einlasses bevorstand wurde es dann doch noch etwas enger. Aber beim Einlaß hatten die nur die Karten abgerissen. Die hatten einen nicht mal abgetastet, ob man irgendwas dabei hat. Du hättest da ‘ne Bombe mit reinschleppen können, die hätten’s nicht gemerkt. Dank Martina wußte ich ja dann auch, wo man am besten lang läuft zur Bühne. Und wir waren auch irgendwie eine der ersten, die da rein kamen. Welch ein Gefühl, da hat man die noch fast leere Absperrung vor sich, und weiß gar nicht genau, wo man sich denn jetzt hinstellen soll. Man muß sich aber auch sofort entscheiden. Denn Sekunden später ist ja schon alles wieder besetzt. Aber wir schafften es alle 4 nebeneinander zu stehen. Und 3 weiter links stand dann sogar auch der 19-jährige wieder. Irgendwie waren aber auch erstaunlich viele männliche Fans in der Halle. Das machte sich bei dem Show-Teil bemerkbar, wo zuerst die Jungs, und dann die Mädels "Uuuuuuuuuh Baybeeeee" singen dürfen. Da waren hier doch glatt mal die Jungs den Mädels überlegen.

Als Vorgruppen waren hier auch Jam, Camen und Papa Winnie da. Eigentlich sollte auch 2 For Good auftreten, aber Tanja war irgendwie nicht da. Dafür sang dann irgendeine andere aus England ihren Teil bei der Bobo-Show. Zusätzlich traten hier dann noch Style (irgend ‘ne tschechische Gruppe) und Red 5 auf. Irgendwie war hier die Stimmung schon beiden Vorgruppen ziemlich groß. Irgendwo 3 Reihen weiter hinten hörte ich dann sogar mal deutsche Stimmen. Dachte schon, das wären Fans, die extra wegen Bobo nach Prag kamen (solche verrückte, ähem), aber die waren da grad auf Klassenfahrt dort. Und da dachten die sich, da schaun ma mal bei Bobo rein. Ja, das mit den deutschen viel mir eigentlich erst richtig auf, als Natascha Wright fragte, ob sie deutsch oder englisch sprechen soll. Sie wollte nämlich wieder ihre signierten CD’s loswerden. Und diesmal hatte ich einen strategisch günstigen Platz für diese Situation. Sonst sang ja immer die ganze Menge, und sie hat dann die CD in die Menge geworfen, aber diesmal sollten nur einzelne singen. Sie fragte also, wer ihr nachsingen kann, und ich meldete mich gleich. Der neben mir aber auch. Zuerst schaute sie ja den neben mir so an. Der zögerte dann aber doch. Ich dachte schon, mißt wider daneben, aber sie schwenkte dann doch gleich zu mir über. Sie sang dann wieder ihren berühmten Text "The way to your Heart", und dann gab sie mir das Mikrofon. Ich hatte also das Mikrofon in der Hand, das zuvor Camen, Style, Red 5 und Natascha Wright in den Händen hielt. Und später sogar D.J.Bobo. Vielleicht hatte er’s ja auch schon in der Hand. Oh mein Gott!!! Äh, ne -ja also so schlimm isses ja nun auch wieder nicht. War ja bloß Spaß. Aber ich hatte das Mikro in der Hand und sang einfach so meinen Text ins Mikro. Klang gar nicht so schlecht. Aber war ja auch nicht das erste mal, daß ich mit Mikro beim Konzert sang. Aber mein erster Solo-Auftritt! Und dann bekam ich persönlich von Natascha Wright ihre signierte Maxi-CD "Thinking about you" überreicht. Endlich, nach dem 6. Mal, wo ich sie als Vorgruppe sah hab ich‘s geschafft! Na wenn das kein guter Konzertauftackt ist. Bobo fuhr dann aber nur eine Sparversion von seiner Show auf. Die Besen-Nummer am Anfang von seinen Tänzern fehlte ganz. Dafür waren aber die Leute in der Halle fast nicht mehr zu halten, als er im Nebel aus der Bühne hochfuhr. Die tobten da direkt. Überhaupt war die Stimmung beim Konzert die ganze Zeit riesig. Mich wunderte es direkt, daß da kein einziger während des Konzertes rausgezogen wurde. Die Securities waren direkt arbeitslos. Manche drehten sich sogar um, um die Show anzusehen. Sonst lästern eigentlich die Securities meist nur rum. Der Oberaufseher griff dann aber manchmal schon durch. Der hatte ‘ne ganz schön finstere Mine. Die normalen Securities waren aber ausnahmsweise mal ganz nett. Sie warfen sogar geduldig die ganzen Luftballons, die bei ihnen im Graben landeten wieder zurück in die Menge. Zwischendrin flogen nämlich von Papa Winnie so’n paar Luftballons durch die Gegend. Die Fans rufen hier übrigens alle anstatt Bobo nur DJ. Klang irgendwie ungewohnt, wenn alles nur DJ ruft. Auch über Nancy sind die hier nicht grad so gut zu sprechen, weil sie doch Bobo’s Freundin ist. Und da haben die Fans wohl Angst, daß sie den Fans Bobo wegnimmt. Da soll doch glatt eine ‘n Plakat dabei gehabt haben, wo drauf stand "Nancy, we hate you". Ich selbst hab’s ja gar nicht gesehen, aber Martina hat’s mir erzählt. Die mag Nancy übrigens auch nicht. Irgendwie übertrieben, aber naja. Apropos Plakat. Kleine Verbesserungen an einem Deutsch Versuch bei einem Plakat durfte ich auch vornehmen. Da stand "Bobo, Du bist uns". Hä? Uns was??? Mein Vorschlag war dann "Bobo, Du bist unser Liebling" daraus zu machen. Klingt doch schon etwas besser, oder? Wurde dann auch gleich dankend angenommen.
Doch wieder zurück zu Bobo. Am Anfang von "There is a Party" wurde Bobo wieder wie gewohnt am Seil nach oben gezogen. Nur standen diesmal schon ‘ne Menge Fotografen vor dem Kasten, wo er rauskommt, und warteten auf sein eintreffen. Da sah man dann fast nix mehr, weil die da so rumstanden. Woher die nur schon wieder wußten, daß der da rauskommt? Und am Ende der Show hat er dann gar keine Zuschauer mehr zum singen auf die Bühne geholt. Er dachte wohl, daß die ihn dann womöglich gar nicht verstehen. Aber ansonsten verlief’s wie immer - mit ‘ner Riesen Stimmung.
Dank Martina erfuhr ich dann auch noch, daß auf meiner Eintrittskarte stand, daß ich damit ein gratis D.J.Bobo-Drink bekommen kann. Stark, aber das ist halt irgend so’n Saft in der Trinktüte, wo einfach D.J.Bobo vorne droben ist. Irgendwie bekommen da bei denen die ersten 2000 Karten ‘nen Gratisdrink. Zu meiner Enttäuschung mußte ich dann aber noch feststellen, das gar kein Bobo Souvenir-Shop mit nach Prag kam. Es also hier auch keine Tour T-Shirts gab. Wo ich doch so gehofft hatte, daß die die hier vielleicht dann zu Dumpingpreisen wie bei Michael Jackson verkaufen. Und jetzt hab ich gar kein T-Shirt von der World in Motion-Tour Part II. Naja, wieder ein Grund mehr doch noch zu einem weiteren Konzert von ihm zu gehen. Mal sehen, ob’s klappt.

Aber das beste von Prag kommt ja noch. Martina ist dann noch mit mir zum Bobo-Bus hinter gegangen. Mittlerweile hatten die da schon ein Gitter in gebührendem Abstand davor aufgestellt. Aber kein einziger Fan weit und breit. Nur wir zwei. Wenn das keine guten Aussichten sind. Irgendwann schlich dann auch mal der Busfahrer vorm Bus rum, und ich rief ihn dann gleich mal her. Ein Glück, daß das alle deutsche sind, und ich so perfekt deutsch kann. Der meinte dann, daß Bobo bald kommen müßte. Ich fragte ihn noch so ganz nebenbei, ob wir vielleicht vorm Bus auf ihn warten könnten. Der Busfahrer schaute sich dann nur kurz um, meinte daß die Securities schon gegangen sind und ihm isses egal, also durften wir zum Bus. Kurz darauf kam auch schon Dany an, den wir auch gleich aufhielten. Hinter ihm kam Curtis, der uns beinahe in den Bus entwischt wäre. Und dann kam auch noch der Rest mitsamt Bobo und Nancy. Einfach genial! Da hatten wir also alle beisammen, und nur für uns zwei. Wir beließen es aber bei 2 Gruppenfotos mit uns. Nur Curtis hatte es wohl so eilig in den Bus zu kommen, jedenfalls fehlt der irgendwie auf dem Bild mit mir. Jetzt hab ich Bobo schon so oft getroffen, und noch immer kennt er mich nicht. Elfi, die zweite Bobo-Fanin, die älter ist als ich, erkennt er dafür immer wieder. Sogar mit Namen. Ich hatte Bobo jedenfalls nach Elfi gefragt, und der meinte dann gleich - ah ja, Elfi, die hab ich vorgestern in Göppingen getroffen. Ja, die ist lieb, die kenn ich noch. Hm, dabei hat er Elfi zum selben Zeitpunkt wie mich kennen gelernt. Naja, vielleicht kennt er mich ja das nächste mal. Er freute sich jedenfalls, daß ich ihm so eifrig hinterher fahre. Ein Autogramm hab ich mir dann auch noch von ihm geholt. In Berlin wurden da so Postkarten von ihm verteilt, und die hatte ich mir dann für alle Fälle zum Prager Konzert mitgenommen. Bobo düste dann aber doch relativ bald wieder ab.
So, das wär’s eigentlich schon wieder gewesen. Jetzt bin ich wieder um 3 Konzerte, eine Autogrammkarte, eine Signierte Maxi-CD von Jam und ca. 220 Bobo-Bilder reicher geworden. Dafür aber um rund 222 DM ärmer, wenn man die Bilder mal nicht rechnet. Und ich hab mal Rügen und Berlin gesehen und ‘n paar nette Bobo-Fans kennen gelernt. Es war einfach schön.
Also dann, bis zu den nächsten Bobo-Konzerten
  Ciao
    Euer
      Thomas





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